Der Mazda MX-5: Modellgeschichte und Blick in die Zukunft

Obwohl er bei Weitem nicht der erste war, gilt der Mazda MX-5 heute als Urvater der modernen Roadster und hat die Produktion der offenen, sportlichen Zweisitzer in den 90er-Jahren stark beflügelt. Trotz des großen Erfolges hat sich der japanische Automobilhersteller jedoch nicht einfach ausgeruht und versucht seit mittlerweile vier Generationen und 26 Jahren den Begriff „Roadster“ immer wieder neu zu definieren.

 

 

Wie alles begann – MX-5 (Typ NA 1989-1998)
Die Modellgeschichte des Mazda MX-5 beginnt im Jahre 1989. Die ersten Roadster der 60er-Jahre geraten langsam in Vergessenheit und wegen stark verschärfter Sicherheitsbestimmungen ist die Bauform mittlerweile obsolet. Einige Hersteller versuchen zwar die Liebhaber von offenen Fahrzeugen mit Hilfe von Targa-Dächern bei der Stange zu halten und nur wenige Vollcabriolets, teils mit Überollbügeln, sind noch am Markt erhältlich, das echte pure Roadsterfeeling kommt hierbei aber nicht auf.

Auch der MX-5 wurde zunächst vom Mazda-Vorstand abgelehnt, hatte jedoch einen Platz in den Herzen seiner enthusiastisch agierenden Entwickler erobert und wurde dann doch den Entscheidungsträgern des japanischen Herstellers schmackhaft gemacht, die grünes Licht für eine Serienproduktion gaben. Geplant war eine Kleinserienproduktion, man ging von etwa 5000 Stück pro Monat aus, die man an den Kunden bringen könnte. Wie sich schnell herausstellte war das ein Fehler, denn seine Spritzigkeit und das einzigartige Design verhalfen dem Roadster zu guten Verkaufszahlen, schon im ersten Jahr wurden mehr als 140.000 Exemplare produziert.

Auch in Deutschland glaubt man nicht recht an den Erfolg des Roadsters: Mitte der 1980er fragte man in der Deutschlandniederlassung des Herstellers nach, wieviel Exemplare man wohl von einem kleinen Roadster pro Jahr absetzen könnte. Die Antwort aus Leverkusen kam prompt: 150 Stück wären wohl möglich, aber am liebsten gar keinen. Drei Tage nach dem Verkaufsstart im Jahre 1990 war das Jahreskontingent für den MX-5 in Deutschland ausverkauft und die Warteliste wurde lang und länger. Besonders für Europa blieb recht wenig von der Produktion über, so das viele Miatas (Bezeichnung des MX-5 in Amerika) aus den Staaten als Grauimporte auf den europäischen Strassen landeten.

 

 

Evolution #1 – MX-5 (Typ NB/NB-FL 1998-2005)
Nach fast 10 Jahren durchgängiger Produktion wurde der MX-5 NA im Frühjahr 1998 abgelöst. Der „Typ NB“ ist insgesamt etwas runder und moderner, hat zudem stärkere Motoren, eine verbesserte Abgasanlage und wurde ab 2000 sogar mit Automatikgetriebe angeboten. Auch die Sicherheitsausstattung wurde stark erhöht, die kultigen Klappscheinwerfer fielen jedoch den Sicherheitsbestimmungen zum Opfer. Der NB konnte an den Erfolg seines Vorgängers anknüpfen, unterstützt durch viele Sondermodelle, wie dem limitierten 10th Anniversary, der zum 10 jährigen Produktionsjubiläum des MX-5 auf den Markt kam. Im Jahr 2000 gab es eine Modellpflege, die sich u.a. in einer geänderten Front- und Heckpartie sichtbar wurde, dieses Modell nannte sich NBFL.

 

 

Evolution #2 – MX-5 (Typ NC seit 2005)
Rein optisch hat sich zwischen dem NB und seinem Nachfolger, dem „Typ NC“, der seit Mitte 2005 gebaut wird, einiges verändert, auch unter der Haube und auch technisch wurde weiter aufgerüstet. Dies beginnt schon bei der verbesserten Serienausstattung, die jetzt über verbesserte Sicherheitsmerkmale (Kopf-, Schulter- und Seitenairbags) verfügt, eine Fahrdynamikregelung (ESC), Traktionskontrolle (ASR), Scheibenbremsen sowie ein Sperrdifferenzial (nur bei 2-Liter-Version). Auch die Motoren wurden leicht verstärkt, angesichts der schwereren Karosserie bleibt die reine Geschwindigkeit jedoch auf gleichem Niveau, wobei der NC dank besserer Technik in den Kurven punkten kann. Vom NC gabe s erstmals auch eine Version mit klappbarem Hardtop, das Roadster-Coupe, das sein Dach in nur 12 Sekunden hinter den Sitzen versenken kann. Zwei Mal wurde der NC einer Modellpflege unterzogen (2009, 2012) bevor im letzten Jahr der Nachfolger angekündigt wurde.

 

 

 

Vergangenheit und Zukunft – MX-5 (Typ ND ab 2015)
Seit mehr als 25 Jahren gibt es den Mazda MX-5 und wenn man dem japanischen Automobilhersteller glauben darf, ist diese Ära noch lange nicht beendet. Erst letzten September wurde zeitgleich auf drei Kontinenten (Spanien, Nordamerika und Japan) ein weiterer MX-5, der „Typ ND“, angekündigt, der im dritten Quartal 2015 erscheinen soll.

Gegen jeden Trend in der Automobilbranche wird der ND kürzer und leichter, 10 Zentimeter büßt er in der Länge ein und 100kg bringt er weniger auf die Waage. Das alles in Verbindung mit den derzeit verfügbaren Sicherheitsfeatures und der sparsamen aktuellen Skyactive-Motorengeneration mit 1,5L und 2,0L Hubraum (ca. 130/160PS). Das ganze im bewährten Frontmotor/Heckantriebslayout mit einer 50/50 Gewichtsverteilung.

Wenn man den ersten Tests und Fahrberichten glauben schenken darf, kommt da wieder etwas großes auf uns zu, etwas das zwar nicht fett motorisiert ist, aber gerade deswegen den Spaß macht, wie wir ihn seit 26 kennen und lieben. Und das ganze um verhältnismässig wenig Geld und ohne wirklichen Gegner in seiner Klasse.

 

 

Doch auch die alten Generationen erfreuen sich noch höchster Beliebtheit, Ersatzteile für MX-5 vom ( Typ NA NB NC ) sind dank der großen Beliebtheit relativ günstig und gerade die ersten beiden Generationen sind wegen ihrer technischen Simplizität ein hervorragendes Bastler-Auto. Klar, Roadster gibt es mittlerweile weit mehr als damals, als der erste MX-5 vom Band lief, aber es ist kaum zu glauben, wie viel dieser Wagen zu der Entwicklung beigetragen hat, der ursprünglich gar nicht erscheinen sollte.

 

Bilder: Werk

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