Vor knapp zwei Jahren ist Lukas Wieringer, Betreiber des mittlerweilen stillgelegten The Way of Drive Blogs, an mich herangetreten um einen Gastbeitrag über den MX-5 NA zu verfassen.Da lag MX-5 Austria gerade im Dornröschenschlaf und wartete auf Erweckung. Bevor Lukas‘ Blog in der Versenkung verschwindet, werde ich diesen Beitrag, hier nochmals wiedergeben und somit der Nachwelt erhalten.
Bild: Mazda
Das Angebot für Liebhaber von Mazdas Kultroadster MX-5 der ersten Generation (Modellcode NA) ist in letzter Zeit eher rückläufig, die guten Exemplare sind bei den Kennern und Liebhabern in sicheren Händen. Die wissen, was sie an dem kompakten, quirligen Roadster der ersten Serie mit Klappscheinwerfern haben, der 1990 die Renaissance der fettfreien, leistbaren offenen Roadster nach englischem Vorbild eingeläutet hat. Bei einer Maximalleistung von 131PS, die bei dem klassischen Frontmotor/Heckantrieblayout auf rund 1000kg Leergewicht treffen, wird der MX-5 zwar nicht zum Sportwagen, sorgt aber dennoch für mächtigen Spaß auf kurvigen Landstraßen.
Was am Markt derzeit angeboten wird, sind hauptsächlich verbastelte Fahrzeuge der Fraktion “tiefer-härter-breiter“ mit fragwürdigen GFK Anbauteilen in schreienden Farben. Die grelle Verunstaltung findet sich dann meist auch im Wageninnenraum wieder, da wird gerne die Mittelkonsole und die Tachokuppel der Außenfarbe angepasst. Felgen in Dimensionen bis 18 Zoll und breite Reifen setzen den guten Originalfahrwerken zu.
Interessant ist auch, das immer wieder “Sondermodelle“ am Markt auftauchen, die es nie gab: Da werden eigenwillige Lackierungen und Verschlimmbesserungen als Besonderheit angepriesen, um den geforderten Preis dieser Bastelbuden zu rechtfertigen.
Die wenigen Fahrzeuge am Markt in Originalzustand sind meist in Viert- oder Mehrbesitz und selten gut gepflegt, was sich besonders in den Modellen aus den ersten Baujahren am matten Unilack zeigt (rot, schlumpfblau). Die Kilometerleistung geht bei diesen frühen Modellen meist auf die 200.000 zu, was den robusten Triebwerken bei ein wenig Pflege aber nichts anhaben kann.
Immer wieder sind auch grauimportierte Miatas aus den Staaten am Markt zu finden, die in den ersten Modelljahren auf Grund der großen Nachfrage eingeführt wurden. Erkennbar an den klobigen Airbaglenkrädern und der kleinen Heckblende.
Für Modelle ohne Wartungsstau, deren Schweller schon fachgerecht repariert wurden (eine der wenigen Schwachstellen des MX-5) und die einen überschaubaren Kilometerstand haben, sollte man 6000 bis 7000 Euro einplanen. Deren Kurs ist schon seit einiger Zeit stabil. Bei allem was billiger angeboten wird, kommt man, um auf einen zufriedenstellenden Zustand zu kommen, nach der Instandsetzung auf dieselbe Summe.